Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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III
81
Innsbrucker Führer
liche Eckhaus, das 1588 als Konvikt für mittellose Studen¬
ist seit 1562 in bürgerlichem Besitz und erhielt seiner
Namen erst um 1588. — Davor Denkmal der Freiheits
ten errichtet und Nikolaihaus genannt wurde
kämpfer 1809 von Christian Plattner.
alais Tannenberg-Enzenberg [Universitätsstraße 22—24)
Das Palais wurde vermutlich im letzten Viertel des 17. Jahr
umpphaus (Kiebachgasse 16
hunderts von einem dem Kreis des sohann Martin Gumpf
Die Hofbaumeister Gumpp errichteten aus drei gotischen
nahestehenden Baumeister errichtet und nach 1723 durch
Häusern um 1720 dieses Haus in einheitlich barocker Form.
lie Besitzer Tannenberg im Innern barock ausgestatte
Jaus in der Innstraße 3
und gegen Osten erweitert. Seit 1846 im Besitz der Grafen
Dieses Haus war Wohnhaus bedeutender Künstler: Um
Enzenberg.
500 besaß es der Plattner Conrad Seusenhofer, 1607 der
Ehemalige Normalschule (Kiebachgasse 10)
Gießer Heinrich Reinhardt, 1608 der Modelleur Kaspar
Das Haus mit barockem Innenhof diente von 1768 bis 1879
Gras. 1683 erwarb es Regina Delama, die Frau des Malers
als Normalschule und anschließend als protestantisches
Kaspar Waldmann, die reiche Stuckfassade stammt aus
Pfarrhaus. Die 1777 im Hof erbaute Schulkapelle wurde
der Zeit um 1730
von 1879 bis 1905 als protestantische Kirche benützt
Büchsenhausen (Weiherburggasse 5—9
Der Ansitz Büchsenhausen wurde um 1538 vermutlich von
rautsonhaus (Herzog-Friedrich-Straße 22)
Gregor Türing für den Büchsengießer Gregor Löffler er¬
aukern 15. fahrhundert im Auftrag des Ritters Hans von
Trautson, Erbmarschall von Tirol, 1541 durch Gregor Tü
aut. Um 1641 von Kanzler Wilhelm Bienner erworben,
der daneben eine Brauerei errichtete. Ende des 17. Jahr¬
ring im vorderen Teil neu aufgeführt und mit einem reich
hunderts unter Michael de Lama von sohann Martin
verzierten Lichtschacht versehen
Gumpp d. A. umgebaut. Seit 1859 im Besitze der Familie
Alte Hauptwache (Burggraben 3
Nissl.
Im Erdgeschoß des Gebäudes gotische Gewölbe der ehe
Löwenhaus (Rennweg 14
maligen Hofstallung. Das Haus war später Unterkunft der
Stadtwache und in theresianischer Zeit Offizierskaserne.
Landesgubernator Karl Philipp von Pfalz-Neuburg ließ
1809 wurde hier der bayrische General Freiherr von Kinkel
1714 dieses zu den Gebäuden des alten Tiergartens gehö¬
rige Haus als Gaststätte für die im gegenüberliegenden
gefangengenommen.
„Bossierhaus“ errichtete Brauerei adaptieren und mit sei¬
Schneeburgschlößl (Schneeburggasse 15
nem Wappen schmücken
Der alte landesfürstliche Besitz „zum alten Turm“ wurde
erichtshaus (Pfarrplatz
1588 zum Edelsitz erhoben und nach 1771 durch die Frei
Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Gerichtshaus
herren von Schneeburg erweitert, weshalb er auch
wurde 1437 von Hans Sewer erweitert. Im 16. Jahrhundert
„Schneeburgschlößl“ genannt wird. Reicher, in reiner Form
war es Wohnhaus landesfürstlicher Beamter und wurde
erhaltener gotischer und barocker Baubestand mit Haus
kapelle der hl. Magdalena.
zusammen mit dem Haus Nr. 4 „Kräuterhaus“ genannt
Von 1582 bis 1807 war es kaiserliches Hofspital.
Ansitz Rainfels (Innstraße 17
1547 errichtete Baumeister Niclas Türing d. J. hier sein
Veiherburg (Weiherburggasse 37 und 39
Wohnhaus. 1567 wurde es zum Edelsitz erhoben und war
Der Wohnturm der Tänzl wurde um 1460 errichtet unc
mmer im Besitz bedeutender Tiroler Adelsfamilien. 183
später durch Anbauten erweitert. 1471—1490 landesfürst
erwarb es Andreas Hofers Sekretär Matthias Purtscher
licher Besitz, der als Lehen vergeben wurde. 1571 schenkte
eit 1846 Besitz der Ritter von Woertz. Die barocke Fas¬
Anna Welser das Gebäude den Söhnen Erzherzog Ferdi¬
sadenmalerei stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahr¬
nands II., 1493 war der Turm zum Edelsitz mit Namer
underts
Veiherburg erhoben worden. Die Burgkapelle aus dieser
Zeit wurde um 1860 neugotisch ausgemalt.
Palais Pfeiffersberg (Sillgasse 8
Zwischen 1712 und 1725 wird der Ansitz Angerburg von
alais Sarnthein (Maria-Theresien-Straße 57
Georg Anton Gumpp zum Palais der Herren von Pfeiffers¬
Der erste Graf von Sarnthein ließ um 1680 durch Hofbau¬
berg umgebaut. Seit 1889 zum jesuitenkolleg gehörend.
meister sohann Martin Gumpp zwei Häuser des 16. Jahr
hunderts zu seinem Stadtpalais umbauen. Seit 1842 bür
Kolbenturm (Schlossergasse 3 a
erlicher Besitz und wiederholt umgebaut. Nach schwerer
Wahrscheinlich im 13. Jahrhundert erbauter Ansitz der
Kriegsschäden wurde das Gebäude 1956 wieder annähernd
amilie Kolb. 1583 von Stallmeister Karl Schurff erworben
in die ursprüngliche Form gebracht.
umgebaut und mit Malerei geschmückt. Im 18. Jahrhun¬
dert Besitz der Grafen Sarnthein. Nach Kriegsschäden 1954
alais Trapp (Maria-Theresien-Straße 38)
vieder hergestellt.
Der 1625 von Berchtold Freiherrn von Wolkenstein e
baute Ansitz „Wolkenburg“ wurde nach 1700 zu einem
alais Lodron (Maria-Theresien-Straße
Barockpalais umgestaltet. Die Anlage mit U-förmigem
Zwei aus der Zeit um 1600 stammende Bürgerhäuser wur¬
Grundriß, Vestibül und barockem Garten ist typisch für
en 1744 durch j. Nikolaus Graf Lodron vereinigt und in
dlie Innsbrucker Paläste der Baumeister Gumpp. Seit 1804
Rokokostil ausgestattet. Seit 1869 Besitz der Familie Grei
im Besitz der Grafen Trapf
Wilhelm Greil war von 1896 bis 1923 Bürgermeister der
Stadt.
alais Troyer (Maria-Theresien-Straße 39
Hier stand bereits 1305 das Haus des Glockengießers Chri
Denkmal am Landhausplatz
stian. 1680 erbaute Hofbaumeister Johann Martin Gumpp
zu Ehren der Toten für die Freiheit Österreichs. Die Er
d. A. für die Grafen Troyer dieses Palais mit seiner re
richtung erfolgte im Jahre 1948 nach einem Entwurf von
präsentativen Fassade. Es war später im Besitz der Grafen
Pascaud, Paris. Die Gitter mit den Wappen der österrei¬
Fieger, Thurn und Taxis und Spaur.
hischen Bundesländer stammen von der Innsbrucken
Kunstschlosserei A. Fritz, den Adler hat Prof. Emmerich
rechthaus (Pfarrgasse 4)
Kerle entworfen.
Das Prechthaus stammt aus dem 15. Jahrhundert. Unte
r. Basilius Precht wurde es 1540 durch Gregor Türing
rinnerungsmal „600 Jahre Tirol bei Österreich“
mgebaut. 1599 erwarb es Dr. I. Moser, der Gründer de
(Landhausplatz)
Jofbuchhandlung und Universitätsdruckerei, die bis 187
Gedenkstein mit Bronzerelief der Ubergabeurkunde von
in diesem Hause war.
Margarethe Maultasch.
ttlhaus (Pfarrgasse 5
Triumphpforte (Südende der Maria-Theresien-Straße)
Das Anfang des 15. Jahrhunderts erbaute Haus ging 1446
Kaiserhochzeit am 5. August 176
Zum Andenken an die
vom Stift Brixen an Herzog Sigmund über, wurde um 1520
errichtet. In Gegenwart der Kaiserin Maria Theresia, ihres
von Gregor Türing, zusammen mit dem Haus Nr. 3, für
Gemahls Franz von Lothringen und ihres Sohnes sosef
Münzmeister Bernhard Deheim umgebaut und blieb bis
II.) vermählte sich Erzherzog Leopold (nachmaliger Kai¬
ns 18. fahrhundert landesfürstliches Lehen
ser Leopold II.) mit der spanischen Infantin Maria Lu¬
dovica
hemaliges Stadtspital (Marktgraben 14
Als Heilig-Geist-Spital um 1300 errichtet und in allen fol
Rudolfsbrunnen (Bozner Platz
genden Jahrhunderten erweitert. Vom älteren Baubestan
tandbild Rudolfs IV., des Stifters, zur 500-jahr-Feier der
ist nur ein Arkadengang im Hoftrakt erhalten. Nach Auf
Vereinigung Tirols mit Österreich (1363) nach einem Ent¬
assung des Spitals 1888 wurde das Gebäude mit gerir
wurf des Wiener Dombaumeisters Friedrich Schmidt er
gen baulichen Veränderungen zum Wohnhaus umgestalte
richtet und 1877 enthüllt
esuitenkolleg (Sillgasse 6)
Jofburg (Rennweg
Aus mehreren Bürgerhäusern entstandener Baukomplex
Der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts begonnene
der erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts seine heutige Aus¬
Bau wurde mehrfach um- und ausgebaut. Die heutige Forn
ehnung erreichte. Den Kern der Anlage bildet das nörd
erhielt die Hofburg unter der Kaiserin Maria Theresia