Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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12
Chronik und Statistik
1
Eheschließungen
Die Zahl der Eheschließungen gilt von jeher als
Maßstab für die Beurteilung der Wirtschaftslage, des
Lebenswillens und des Glaubens an die Zukunft.
Man setzt in der Statistik die Zahl der in einem
Jahr geschlossenen Ehen in ein Verhältnis zu 1000
Einwohner der Stadt und nennt diese Berechnungs¬
zahl die Eheschließungsziffer. Sie gibt uns ein un¬
verfälschtes und leicht verständliches Bild. Nach¬
stehende Tabelle bringt die Entwicklung der vor
dem Standesamt Innsbruck geschlossenen Ehen wäh¬
rend des Zeitraumes von 1942 bis 1951, wozu be¬
merkt wird, daß die Eheschließungsziffer für Öster¬
reich nach dem vorläufigen Ergebnis im Jahre 1951
nur 9.1 auf 1000 Einwohner betrug, demnach in
Innsbruck mit 10.82 wesentlich größer war als der
österreichische Durchschnitt.
*) Errechnet von 1942 bis 1945 auf Grund der bei den jährlichen Personen¬
standsaufnahmen und deren Fortschreibungen ermittelten Einwohner¬
zahlen für das Gebiet des heutigen Innsbruck, von 1946 bis 1950 auf Grund
der Personenstandsaufnahme von 1946, für das Jahr 1951 auf Grund des
vorläufigen Ergebnisses der Volkszählung vom 1. Juni 1951.
Geburten
Auch die Zahl der Geburten war in den zehn Jah¬
ren, die in der tieferstehenden Tabelle aufgezeichnet
sind, Schwankungen unterworfen. Sie sank von einer
Höchstzahl des Jahres 1942 bis zum Jahre 1945, stieg,
durch das Kriegsende und die große Zahl der Heim¬
kehrer bedingt, vorübergehend an und ging in den
darauf folgenden Jahren weit zurück, so daß der
bisher bestehende Geburtenüberschuß (d. h. die Zahl
der in einem Jahre Geborenen, soweit sie größer ist
als die Zahl der Verstorbenen) von Jahr zu Jahr ge¬
ringer wurde.
Geburten (ohne Totgeborene)
**) „Zahl insgesamt“ bedeutet die Anzahl der in Innsbruck überhaupt ge¬
borenen Kinder,
„ortsansässig“ die Kinder von Müttern mit dem Wohnsitz in Innsbruck.
Todesfälle
Die folgende Tabelle enthält nur Sterbefälle von
Zivilpersonen, die Todesfälle von Wehrmachtsper¬
sonen und Kriegsgefangenen sind nicht aufgenom¬
men.
Die Todesfälle der Jahre 1943 und 1945 ragen be¬
sonders hervor. Im Jahre 1943 erhöht sich die Zahl
der Todesfälle durch die Opfer der beiden ersten
Fliegerangriffe auf Innsbruck im Dezember 1943,
im Jahre 1945 wirkten sich die schlechten Lebens¬
verhältnisse zu Kriegsende aus. Die Sterbeziffern,
d. h. die Verhältniszahlen der Sterbefälle auf 1000
der Bevölkerung berechnet, bleiben im Durchschnitt
auf ungefähr der gleichen Höhe. Als häufigste To¬
desursachen sind in den letzten Jahren zu verzeich¬
nen:
Weitere Statistik aus dem Jahre 1981
Vom städtischen Gesundheitsamt wurden 1566 Per¬
sonen geimpft und 12.125 Schulkinder untersucht.
Unter den meldepflichtigen Infektionskrankheiten
stand an erster Stelle der Scharlach mit 186 Fällen.
Erkrankungen an Tuberkulose wurden 125, an Keuch¬
husten 67, an Diphtherie 47 und an Kinderlähmung
13 gemeldet.
In Innsbruck befinden sich vier Krankenanstalten:
das Landeskrankenhaus (Universitätskliniken) mit
1214 Betten, das städtische Sanatorium, das Sana¬
torium der Kreuzschwestern und das der Barmher¬
zigen Schwestern mit zusammen 320 Betten.
Von der Rettungsstelle der Österreichischen Ge¬
sellschaft vom Roten Kreuz wurden 12.360 Kranke
befördert, darunter 5131 Männer, 6148 Frauen und
1081 Kinder. Ingesamt mußten bei diesen Transpor¬
ten 116.040 Kilometer zurückgelegt werden.
Der Österreichische Bergrettungsdienst, Ortsstelle
Innsbruck, hat 37 Meldestellen. 136 Personen wur¬
den aus Bergnot gerettet.
In den drei städtischen Bädern nahmen 60.817 Män¬
ner und 78.384 Frauen Wannenbäder, 1188 Personen
Brausebäder. In der Schwimmhalle des Hallenbades
wurden 145.056 Besucher gezählt.