Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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Chronik und Statistik
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ten herzustellen, den Wiederaufbau seiner Heimatstadt weitgehend zu fördern und die Not der Bevölkerung nach
besten Kräften zu lindern. Noch am Krankenlager widmete er sich unermüdlich den Geschäften der Stadt, bis
am 12. März 1951 ein sanfter Tod seinem langen Leiden ein Ende setzte.
Während seiner Amtsperiode waren Bürgermeister-Stellvertreter: Dr. Gottfried Uffenheimer, Dr. Franz Greiter,
Franz Kotter, Josef Fuchs, Hans Flöckinger, Heinrich Süß.
Dr. Franz Greiter, geboren am 29. Oktober 1896 in Heiligkreuz bei Hall.
Seit 1951 Dr. Greiter, einer Tiroler Familie entstammend, studierte an der „Stella matutina“ in Feldkirch und an der Uni¬
versität in Innsbruck. Im Ersten Weltkrieg diente er im 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger und geriet in italie¬
nische Gefangenschaft. 1929 wurde er auf der Liste der Tiroler Volkspartei in den Gemeinderat gewählt, 1933/34
gehörte er dem Stadtrat an. In der nationalsozialistischen Ara zweimal in Haft, übernahm Dr. Greiter im Mai
1945 das Amt des 2. Bürgermeisterstellvertreters, das er bis April 1946 innehatte. Ab 1946 war er Obmann des
Verwaltungsausschusses der Stadtwerke, des Aufsichtsrates der Innsbrucker Verkehrsbetriebe A. G. sowie der
Stubaitalbahn A. G. Außerdem war er bis 1951 Finanzreferent.
In der Gemeinderatssitzung vom 9. 4. 1951 wurde er zum Bürgermeister gewählt.
Bürgermeister-Stellvertreter sind: Hans Flöckinger und Heinrich Süß.
Innsbrucker Sehenswürdigkeiten,
Kirchen, Kulturstätten und Gedenktafeln
(Aus dem Stadtarchiv)
Sehenswürdigkeiten
Goldenes Dachl (Herzog-Friedrich-Straße 15)
Der Sage nach vom Landesfürsten Herzog Friedl
mit der leeren Tasche (gest. 1439) erbaut. Der heu¬
tige Prunkerker wurde um das Jahr 1500 von Kai¬
ser Maximilian I. als Zeichen der weitreichenden
Macht des Hauses Habsburg errichtet.
Altes Rathaus mit Stadtturm (Herzog-Friedrich¬
Straße 21)
In der Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut. Lohnende
Rundsicht von dem 56 m hohen Stadtturm.
Annasäule (Maria-Theresien-Straße)
Eigentlich eine Mariensäule, errichtet zum Dank
für den Abzug der Truppen Max Emanuels von
Bayern am 26. Juli (Annatag) 1703.
Landhaus und Palais Taxis (Maria-Theresien-Str. 43)
Sitz der Tiroler Landesregierung (ehemals Hof¬
plattnerei), 1725 bis 1730 von Georg Anton Gumpp
erbaut. Schöner Sitzungssaal im zweiten Stock. Im
ersten Stock des anschließenden Palais Taxis der
sogenannte Paris-Saal mit dem Deckengemälde
„Urteil des Paris“ von Martin Knoller.
Triumphpforte (Südende der Maria-Theresien-Straße)
Zum Andenken an die Kaiserhochzeit vom
5. August 1765 errichtet. In Gegenwart der Kai¬
serin Maria Theresia, ihres Gemahles Franz von
Lothringen und ihres Sohnes Josef (II.) vermählte
sich Erzherzog Leopold (nachmaliger Kaiser Leo¬
pold II.) mit der spanischen Infantin Maria Ludo¬
vica.
Rudolfsbrunnen (Bozner Platz)
Standbild Rudolf IV., des Stifters, zur 500-Jahr¬
Feier der Vereinigung Tirols mit Österreich (1363)
nach einem Entwurf des Wiener Dombaumeisters
Friedrich Schmidt errichtet und 1877 enthüllt.
Hofburg (Rennweg)
Der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts be¬
begonnene Bau wurde mehrfach um- und aus¬
gebaut. Die heutige Form erhielt die Hofburg unter
der Kaiserin Maria Theresia in den Jahren 1770
bis 1776. Der für große Empfänge erbaute Riesen¬
saal ist mit Gemälden von F. A. Maulpertsch ge¬
schmückt.
Leopoldsbrunnen (der Hofburg gegenüber)
Reiterstandbild des Tiroler Landesfürsten Erz¬
herzog Leopold V. (gest. 1632), entworfen von
Caspar Gras, gegossen von Heinrich und Friedrich
Reinhart.
Leopold-Franzens-Universität (Innrain)
Seit 1776 war die von Kaiser Leopold I. im Jahre
1669 gegründete Universität in dem durch die Auf¬
hebung des Jesuitenordens freigewordenen Kolle¬
giumsgebäude, erbaut von Georg Anton Gumpp,
in der Universitätsstraße 4 (heute Alte Universität
genannt) untergebracht. Im Jahre 1924 wurde das
am Innrain 52 erbaute neue Universitätsgebäude
bezogen.
Adolf-Pichler-Denkmal (am gleichnamigen Platz)
Standbild des bedeutenden Tiroler Dichters Doktor
Adolf Pichler, Universitätsprofessor für Minera¬
logie und Geologie (gest. 1900).
Burgriesenhaus (Hofgasse 12)
Erzherzog Siegmund (gest. 1496) schenkte dieses
Haus seinem Hofriesen Nikolaus Haidl, dessen
Skelett in der anatomischen Sammlung aufbewahrt
wird. An der Hausfassade eine Statue des mit einer
Keule bewaffneten Riesen. In diesem Hause wohnte
1711 Prinz Eugen von Savoyen, der Besieger der
Türken, als er zu Staatskonferenzen mit Kaiser
Karl VI. in Innsbruck weilte.
Ottoburg (bei der alten Innbrücke)
Der von den Grafen von Andechs nach der Grün¬
dung der Stadt bei der Innbrücke erbaute feste
Ansitz wurde — nach dem bei den Andechsern
beliebten Vornamen — „Ottoburg“ genannt. Er
stand an der Stelle der heutigen Innkaserne. Der
Gasthof „Ottoburg“, der heute noch eine alte Bau¬
weise zeigt, war ein Privathaus. Das davor stehende
Denkmal der Freiheitskämpfer von 1809 schuf der
Bildhauer Christian Plattner.
Schloß Büchsenhausen (oberhalb St. Nikolaus)
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts vom Erz- (das
ist Glocken- und Kanonen-) gießer Löffler erbaut,
später im Besitz des bekannten, durch Hofintrigen
beseitigten Kanzlers Wilhelm Biener. Heute Pri¬
vatbesitz.
Schloß Weiherburg — Villa Blanca (Am Fuß der
Nordkette)
Ein Haus an Fischweihern, wurde am Ende des
15. Jahrhunderts zu einem Turm ausgebaut und
später erweitert. Im 16. Jahrhundert besaß diese
„Weiherburg“ längere Zeit die Familie der Philip¬
pine Welser. Die weitläufigen Parkanlagen um die
Villa Blanca, wo sich auch eine sehenswerte Vogel¬
warte befindet, eignen sich für kürzere, schattige
Spaziergänge.