VI Allgemein Wissenswertes 165 C. Städtische Steuern, Gebühren, Beiträge und Abgaben I. Steuern Die für die Landeshauptstadt Innsbruck geltenden Vor¬ schriften über Steuern, Gebühren und Beiträge, welche auf deutschem Reichsrecht beruhen, sind so lange weiterhin an¬ zuwenden, bis sie ausdrücklich aufgehoben oder abgeändert werden. Schon jetzt sind jedoch jene Bestimmungen nicht mehr anzuwenden, die mit den Grundsätzen der Demokra¬ tie und der Gleichheit der Staatsbürger vor dem Gesetz im Widerspruch stehen. Wo immer in diesen Vorschriften Reichsmarkbeträge oder Reichspfennige angeführt sind oder von Reichsmark oder Reichspfennigen allgemein die Rede ist, ist an die Stelle der Bezeichnung „Reichsmark“ oder „Reichspfennig“ die Bezeichnung „Schilling“ oder „Gro¬ schen“ zu setzen. A. Besitzsteuern 1. Grundsteuer Rechtsquellen: a) Verordnung zur Einführung des Grundsteuergesetzes in der Ost¬ mark und in den sudetendeutschen Gebieten vom 13. März 1940 (RGBl. I, S. 571). Wirksam ab 1. April 1941; b) Das Grundsteuergesetz vom 1. Dezember 1936 (RGBl. I, S. 986) mit den Anderungen der Gesetze vom 9. Dezember 1937 (RGBl. I, S. 1330) und vom 7. November 1939 (RGBl. I, S. 2179); c) die Verordnung über die Förderung von Arbeiterwohnstätten vom 1. April 1937 (RGBl. I, S. 437); d) die §§ 1 bis 62 der Verordnung zur Durchführung des Grundsteuer¬ gesetzes vom 1. Juli 1937 (RGBl. I. S. 733): e) die zweite Verordnung zur Durchführung des Grundsteuergesetzes vom 29. März 1938 (RGBl. I, S. 360); f) vierundzwanzigste Verordnung zur Einführung steuerrechtlicher Vorschriften in den Reichsgauen der Ostmark vom 31. Juli 1940 (RGBl. I, S. 1090); g) die §§ 1 bis 3, § 4, Abs. 1. § 5, Abs. 1, und § 6 des Einführungs¬ gesetzes zu den Realsteuergesetzen vom 1. Dezember 1936 (RGBl. Nr. I, S. 961) soweit sie die Grundsteuer betreffen; h) zweite Verordnung zur Einführung des Grundsteuergesetzes in der Ostmark und in den sudetendeutschen Gebieten vom 14. Februar 1941 (RGBl. I. S. 105); 1) Verordnung über die Umlegung von Grundsteuerbeträgen in den Reichsgauen der Ostmark und im Reichsgau Sudetenland vom 26. Juli 1941 (RGBl. I. S. 448); j) dritte Verordnung zur Einführung des Grundsteuergesetzes in der Ostmark und in den sudetendeutschen Gebieten vom 19. Novem¬ ber 1941 (RGBl. I, S. 741); k) Verordnung zur Anderung der Verordnung über die Förderung von Arbeiterwohnstätten vom 18. Jänner 1943 (RGBl. I. S. 27); I) Richtlinien für Billigkeitsmaßnahmen auf dem Gebiete der Grund¬ steuer (Rd.-Erl. d. RFM. u. d. RMdl. vom 27. März 1941, RMBIIV., S. 727); m) Gesetz vom 27. Juli 1948 (LGBl. 30/48) über die Gewährung von Steuerbefreiungen für wiederhergestellte Wohnhäuser, die durch Kriegseinwirkung beschädigt oder zerstört worden sind; n) Verordnung der Tiroler Landesregierung vom 2. März 1950 (LGBl. 13/50) zur Durchführung des Gesetzes vom 27. Juli 1948 (LGBl. 30/48) über die Gewährung von Steuerbefreiungen für wiederhergestellte Wohnhäuser, die durch Kriegseinwirkung be¬ schädigt oder zerstört worden sind; o) Bundesgesetz vom 11. Juli 1951 (BGBl. 157/51) betreffend Grund¬ sätze über eine zeitliche Befreiung von der Grundsteuer für Neu-, Zu-, Auf-, Um- und Einbauten. Auszugsweise Wiedergabe: Die Grundsteuer beträgt für land- und forstwirtschaftliche Betriebe 400 v. H., für Grundstücke 250 v. H. des Steuer¬ meßbetrages bzw. das Doppelte des Erstarrungsbetrages. Der Steuermeßbetrag wird a) bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben mit 8 v. T. für die ersten angefangenen oder vollen S 10.000.— mit 10 v. T. für den Rest des Einheitswertes, b) bei den Grundstücken je nach ihrer Zugehörigkeit zu Alt- oder Neubauten, zu Ein- oder Mehrfamilienhäusern oder zu unbebauten Grundstücken mit 6 bis 10 v. T. des Einheitswertes berechnet. Der Einheitswert wird nach den Vorschriften des Reichs¬ bewertungsgesetzes ermittelt. Ubergangsbestimmung: In Österreich wird als Grundsteuer bei Grundstücken (§ 3, Ziffer 2, des Grundsteuergesetzes) der Betrag erhoben, der sich für das Grundstück ergibt, wenn die Steuern zusammengezählt werden, die vom Grund und Boden, von Gebäuden, von Räumen und Mieten vor der Einführung des Grundsteuergesetzes erhoben wurden. Diese waren in Tirol die Landesgrund- und Landesgebäude¬ steuer samt Gemeindezuschlägen und die Zinsgroschen¬ steuer. 2. Gewerbesteuer Rechtsquellen: a) Siebente Verordnung zur Einführung steuerrechtlicher Vorschrif¬ ten im Land österreich vom 17. Dezember 1938 (RGBl. I, S. 1817). Wirksam ab 1. April 1939; b) das Gewerbesteuergesetz (Gew. St.G.) vom 1. Dezember 1936 (RGBl. I, S. 979); c) dritte Verordnung zur Durchführung des Gewerbesteuergesetzes vom 31. Jänner 1940 (RGBl. I, S. 284); d) Einführungsgesetz zu den Realsteuergesetzen vom 1. Dezember 1936 (RGBl. I, S. 961); e) siebzehnte Verordnung zur Einführung steuerrechtlicher Vor¬ schriften in der Ostmark vom 11. August 1939 (RGBl. I, S. 1374); f) die §§ 1 bis 3, § 4, Abs. 1, § 5, Abs. 1, und § 6 des Einfüh¬ rungsgesetzes zu den Realsteuergesetzen vom 1. Dezember 1936 (RGBl. I, S. 961), soweit sie die Gewerbesteuer betreffen; g) die §§ 12 bis 21 des Einführungsgesetzes zu den Realsteuer¬ gesetzen über den Gewerbesteuerausgleich zwischen Wohngemein¬ den und Betriebsgemeinden (Ausgleichszuschuß); h) Verordnung über die Erhebung der Gewerbesteuer in vereinfach¬ ter Form vom 31. März 1943 (RGBl. I, S. 237); 1) Gesetz vom 20. Juni 1945 (St.G.Bl. 38/45) betreffend Über¬ gangsbestimmungen für die Veranlagung der Einkommensteuer, der Körperschaftssteuer, der Gewerbesteuer und der Umsatzsteuer für die Kalenderjahre 1944 und 1945 (Steuerübergangsgesetz); j) Gesetz vom 21, Jänner 1948 (BGBl. 45/48) über die Regelung der finanziellen Beziehungen zwischen dem Bund und den übri¬ gen Gebietskörperschaften (Finanzverfassungsgesetz 1948); k) Gesetz vom 21. Jänner 1948 (BGBl. 46/48) zur Durchführung des Bundesverfassungsgesetzes über die Regelung der finanziellen Beziehungen zwischen dem Bund und den übrigen Gebietskörper¬ schaften (Finanzausgleichsgesetz 1948); 1) Gesetz vom 16. Juni 1948 (BGBl. 145/48) über Anderungen auf dem Gebiete der Gewerbesteuer (Gewerbesteueränderungsgesetz 1948); m) Gesetz vom 19. Mai 1949 (BGBl. 132/49) über Anderung auf dem Gebiete der direkten Steuern und der Umsatzsteuer (Steuerände¬ rungsgesetz 1949); n) Gesetz vom 25. Jänner 1950 (BGBl. 55/50) über den Gewerbe¬ steuerausgleich zwischen Wohngemeinden und Betriebsgemeinden (Gew. St.Ausgl.Gesetz); o) Gesetz vom 6. Dezember 1950 (BGBl. 6/51) betreffend den Ge¬ werbesteuerausgleich 1951 und 1952 zwischen Wohngemeinden und Betriebsgemeinden (Gew.St.Ausgl.Gesetz 1951); p) Gesetz vom 18. Juli 1951 (BGBl. 178/51) womit Vorschriften der Gewerbesteuer abgeändert wurden (Gewerbesteueränderungsge¬ setz 1951): d) Gesetz vom 20. Juli 1951 (BGBl. 191/51) über Anderungen auf dem Gebiete der direkten Steuern und der Umsatzsteuer (Steuer¬ änderungsgesetz 1951). Auszugsweise Wiedergabe: Die Gewerbesteuer nach dem Gewerbeertrag und dem Ge¬ werbekapital beträgt 300 v. H. (für Zweigstellensteuer 390 v. H.) des einheitlichen Steuermeßbetrages. Der einheitliche Steuermeßbetrag besteht aus dem Steuermeßbetrag nach dem Gewerbeertrag und dem Steuermeßbetrag nach dem Ge¬ werbekapital. Der Steuermeßbetrag nach dem Gewerbeertrag wird berechnet: a) bei natürlichen Personen und Personengesellschaften mit einem auf volle S 100.— abgerundeten Gewerbeertrag von S 3.100.— bis S 6.099.— mit 1 v. H. des Ertrages von S 6.100.— bis S 9.099.— mit 2 v. H. des Ertrages von S 9.100.— bis S 12.099.— mit 3 v. H. des Ertrages von S 12.100.— bis S 15.099.— mit 4 v. H. des Ertrages von S 15.100.— bis S 42.099.— mit 6 v. H. des Ertrages über S 42.100.— mit 5 v. H. des Ertrages b) bei anderen Unternehmen 5 v. H. des Ertrages; c) bei Hausgewerbetreibenden ermäßigen sich die Sätze un¬ ter a) um die Hälfte, wenn der auf volle S 100.— abge¬ rundete Gewerbeertrag in dem maßgebenden Bemessungs¬ zeitraum nicht mehr als S 10.000.— betragen hat. Der Steuermeßbetrag nach dem Gewerbekapital wird mit 2 v. T. des auf volle S 1000.— abgerundeten Gewerbekapitals berechnet. Für Betriebe mit einem Kapital von weniger als S 8000.— wird kein Steuermeßbetrag festgesetzt. 3. Lohnsummensteuer Rechtsquellen: a) §§ 23 bis 27 und § 35 des Gewerbesteuergesetzes vom 1. Dezem¬ ber 1936 (RGBl. I, S. 979); b) § 35 der dritten Verordnung zur Durchführung des Gewerbe¬ steuergesetzes vom 31. Jänner 1940 (RGBl. I. S 284); c) Gesetz vom 20. Juni 1945 (RGBl. 39/45) über die Entrichtung der Lohnsummensteuer (Lohnsummensteuergesetz); d) Gesetz vom 16. Juni 1948 (RGBl. 145/48) über Anderungen auf dem Gebiete der Gewerbesteuer (Gewerbesteueränderungsgesetz 1948); e) Gesetz vom 18. Juli 1951 (RGBl. 178/51), womit Vorschriften der Gewerbesteuer abgeändert wurden (Gewerbesteueränderungsgesetz 1951). Auszugsweise Wiedergabe: Die Lohnsummensteuer beträgt 1000 v. H. (für Zweigstellen 1300 v. H.) des Steuermeßbetrages. Der Steuermeßbetrag wird mit 2 v. T. der auf S 10.— abgerundeten Lohnsumme berech¬ net. Übersteigt die Lohnsumme im Steuerjahr nicht S 60.000.—, so wird die anrechenbare Lohnsumme um S 18.000.— für das Jahr ermäßigt.