Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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XX
Nur aus der Erkenntnis, daß dieser Krieg mehr
noch als der Weltkrieg von internationalen Mäch¬
ten, vornehmlich von dem englischen Plutokraten¬
klüngel angezettelt wurde, erweckt in den deut¬
schen Menschen den unbedingten Willen zum
Widerstande bis zum Siege. Nur diese Erkenntnis
macht uns alle bereit zu jedem Opfer, das zur Er¬
reichung des Endsieges notwendig ist. Die Partei,
die seit jeher dem deutschen Menschen den Begriff
der völkischen Ehre gepredigt hat, hat in
dieser Hinsicht ganze und erfolgreiche Arbeit ge¬
leistet. Sie hat zu diesem Zweck alle Hilfsmittel der
Propaganda im Großen und im Kleinen eingesetzt
und sie hat den Erfolg buchen können, die geg¬
nerische Zersetzungspropaganda, die von denselben
Köchen gemacht wird und mit denselben Rezepten
wie im Weltkriege arbeitet, schachmatt gesetzt. Wo
es galt, die Menschen aufzuklären, wo es darum
ging, den Volksgenossen die Größe unserer Zeit
aber auch die Größe unserer Erfolge aus¬
einanderzusetzen, da waren wie immer die Redner
der Partei zur Stelle. Allein im Kriegsjahr 1940
wurden im Kreis Innsbruck in über 200 Versamm¬
lungen gegen hunderttausend Personen erfaßt. Die
Feiern des 1. Mai und des 9. November, einerlei
ob sie in großen Massenkundgebungen oder als
aufgespaltene kleinere Veranstaltungen durch¬
geführt wurden, zeigten das Bild einer inneren
Geschlossenheit, wie sie uns noch niemals früher
gegeben war. Es braucht nicht besonders erwähnt
zu werden, daß diese innere Geschlossenheit und der
einmütige Wille zum Siege sich in jenen Festtagen
der Volksgemeinschaft am lautesten und eindring¬
lichsten zeigte, an denen sich der Führer auf der
Rückkehr von seinen Zusammenkünften mit dem
Duce des verbündeten Italien kurze Zeit auf dem
Bahnhof der Gauhauptstadt aufhielt.
Es wäre nun falsch, zu glauben, daß der Einsatz
der Partei nur einseitig auf die ausgesprochene
politische Propaganda eingestellt sei, so wie im
ganzen Reiche das kulturelle Leben gerade im
Kriege in allen und jeden gefördert wird, so wird
auch in unserem Gau die kulturelle Betreuung der
Menschen immer mehr und mehr ausgebaut. Es ist
selbstverständlich, daß in dieser Hinsicht ganz be¬
sonderes Augenmerk darauf gerichtet wird, unseren
Soldaten durch die Vermittlung guter Kunsi
Erholung und neue Kraft zu geben. Im Auftrage
der Partei führte die NS=Gemeinschaft „Kraft
durch Freude“ im Verlaufe des Jahres 1940
im Kreis Innsbruck 128 Theatervorstellungen
durch, bei denen 33.600 Besucher verzeichnet wur¬
den. Hier sind die vielen Aufführungen der Gau¬
bühne noch nicht inbegriffen, die neben dem
Landestheater den Volksgenossen die Schöpfungen
unserer dramatischen Dichter vermittelt. Für die
Wehrmacht gab es außerdem noch 12 Sonder¬
vorstellungen, an denen sich 9640 Soldaten ein¬
fanden. 18 Variete=Vorstellungen hatten über
12.000 Gäste, 6 solche für die Wehrmacht noch ein¬
mal über 4000. Drei Zirkusvorstellungen hatten
über 10.000 Gäste, während sich zu 61 Kulturfilm¬
vorführungen 12.000, zu 8 Konzerten rund 7000
und zu 72 Vorträgen 18.000 Volksgenossen ein¬
fanden.
Die Gaufilmstelle bespielte 468 Ortsgruppen
und hatte dabei über 80.000 Zuseher. Auf diese Weise
konnte den Menschen bis hinauf in die höchsten
Bergdörfer das Erleben des deutschen Films ver¬
mittelt werden. Besonders dankbar waren die
Volksgenossen stets für die Gelegenheit, die deut¬
schen Kriegswochenschauen sehen zu
können.
Die Deutsche Arbeitsfront erfaßte 5416
Betriebe, von denen in 226 ein Vertrauensrat ein¬
gesetzt wurde und 771 einen Betriebsobmann
haben.
Von besonderer Wichtigkeit ist die menschliche
und kameradschaftliche Betreuung aller derjenigen
Volksgenossen, die irgendwie einer moralischen
oder materiellen Hilfe bedürfen. Die Hoheitsträger
der Partei haben in dieser Hinsicht mit ihren Hel¬
fern im Großen und im Kleinen eine Arbeit ge¬
leistet, die nur wirklicher Idealismus zu voll¬
bringen imstande ist. So wurden die Vertreter der
Partei gerade in diesen ernsten und entscheidungs¬
schweren Tagen zum geachteten und anerkannten
Freund und Kameraden ihres Arbeitsgebietes.
Hier darf auch der stets opferbereite Einsatz der
NS=Frauenschaft nicht übergangen werden. Einige
Zahlen sprechen dabei eindrucksvoller als lange
Erörterungen:
Die Abteilung „Mütterdienst“ hielt insgesamt
230 Kurse ab, in denen 3560 Frauen geschult wur¬
den. über 100 Frauen kochen die Wintermonate
hindurch täglich warme Suppe für Tausende von
Schulkindern. Es wurden 45 Kochkurse abgehalten
und 500 Pflichtjahrmädel vermittelt. In der Nach¬
barschaftshilfe waren 1003 Frauen in der Wohl¬
fahrtspflege 147, in der Jugendhilfe 826, in der
Ladenhilfe 225, in der Kinderbetreuung 13, bei
Behörden 133, bei der Betreuung der Südtiroler
Umsiedler 154, in den Nähstuben 2465, in der Heim¬
arbeit 666, in der Schulkinderausspeisung 531, in
der Schuhaustauschstelle 75, im Bahnhofsdienst 546,
in der Anbau= und Erntehilfe 1368, in der Lazarett¬
betreuung 653, bei der Eindosungsaktion der NSV
367 Frauen eingesetzt. Weitere Tausende von
Frauen machten sich um die Sammlung und Ver¬
packung von Feldpostpaketen, in der Arbeit beim
DRK verdient. Wieder andere leisteten freiwillige
Fabriksarbeit, kurzum, unsere Frauen waren
überall da, wo helfende Herzen und Hände benötigt
wurden.
In großzügigster Weise kam auch die Organi¬
sation der NSV zum Einsatz. Während des Krieges
wurden allein im Kreis Innsbruck 23 Hilfskinder¬
gärten, 8 Erntekindergärten, 1 Dauerkindergarten,