Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

vorhergehende ||| nächste Seite 29 Buch 1941
   
Neue Suche:
   


Volltext dieser Seite

XXI
5 NSV=Horte und 2 Krabbelstuben eröffnet. Das
Hilfswerk „Mutter und Kind“ errichtete in der¬
selben Zeit 30 Hilfsstellen, davon 23 mit ärztlicher
Beratung, in denen 22.574 Mütter betreut wurden.
Gleichzeitig wurden 140.000 Reichsmark für Betten¬
hilfe, Entbindungshilfe, Säuglingsausstattungen
usw. ausgegeben. 361 Mütter wurden auf je drei
bis vier Wochen in Mütterheime verschickt und bei
624 Familien Mutterschaftshelferinnen eingesetzt.
An Sachwerten wurden eine große Anzahl von
Säuglingskörben, Kinderwäsche, Betten und der¬
gleichen ausgegeben.
1557 Kinder wurden teils in Kinderheime, teils
auf das Land in Familienpflegestellen verschickt.
Auf dem Gebiete der Volksgesundheit
wurde durch das Tuberkulosehilfswerk
der Kampf gegen die tückische Krankheit weiter
vorgetragen, sowie eine weitere große Anzahl von
Kindern der Diphtherie=Schutzimpfung
unterzogen. Die Abteilung „Jugendhilse“ be¬
arbeitete rund 3000 Jugendhilfefälle.
Ganz besonders ließ es sich die Partei, wie schon
gesagt, angelegen sein, die Verbindung zwi¬
schen der Frontund Heimat stets lebendig
zu erhalten. Von den Ortsgruppen wurden Brief¬
aktionen für die Frontsoldaten laufend durch¬
geführt. Ebenso ist dafür gesorgt, daß durch Be¬
teiligung der Feldeinheiten mit der Heimatpresse
unsere Soldaten stets über das Geschehen in der
Heimat am Laufenden gehalten werden. Seit eini¬
gen Monaten geht auch allmonatlich jedem Front¬
soldaten das Mitteilungsblatt des Gaues Tirol¬
Vorarlberg „Der rote Adler“ durch die
Heimatortsgruppen zu. Auch die Büchersammlun¬
gen für die Frontbüchereien hatten einen beacht¬
lichen Erfolg. Die Beteilung mit Weihnachts¬
paketen durch die von der Partei durchgeführte
Weihnachtspaketaktion ließ keinen Soldaten leer
ausgehen. Briefe, die zu Hunderten und Tausenden
von der Front in die Heimat kommen, liefern
immer wieder den Beweis, wie dankbar überall
dort, wo deutsche Soldaten kämpfen und Wache
halten, diese Obsorge der Heimat empfunden wird.
Hand in Hand mit den Bestrebungen der Partei
erfüllt auch der Standschützenverband
Tirol=Vorarlberg seine Aufgabe, die der
Pflege der alten wehrhaften Tradition unseres
Stammes gilt. Beim Kreisappell Inns¬
bruck, der sich zu einer machtvollen Kundgebung
nationalsozialistischer Gemeinschaft durch alle Be¬
völkerungskreise gestaltete, marschierten die Stand¬
schützen des Kreises mit über 60 Musikkapellen und
Schützenkompanien in gleichem Schritt mit den
braunen Kolonnen der Bewegung. Das im Herbst
durchgeführte Landesschießen übertraf, was
Beteiligungsziffern und auch erreichte Leistungen
betrifft, noch bei weitem seine Vorgänger, obwohl
gerade von den Schützen ein Großteil fern der
Heimat unter den Fahnen steht. Den Auftakt dieser
Veranstaltung bildete die Uraufführung des
„Michel Gaismair“ im Landestheater zu
Innsbruck. Das Bestreben des Nationalsozialis¬
mus, den heldischen Geist und den Freiheitssian
der Väter als Unterpfand einer besseren Zukunft
in unsere eiserne Gegenwart hineinzutragen,
konnte nicht besser versinnbildlicht werden, als
durch die Tatsache, daß dem großen Bauernführer
bei dieser Gelegenheit ein festliches und stolzes
Erinnnern geschenkt wurde.
Es gibt einen Maßstab dafür, daß die vielfältige
Arbeit der Partei im Kriege ihre Frucht trägt. Es
sind die Ergebnisse der Sammlungen für das
Winterhilfswerk, die den Gau Tirol=Vorarlberg
im Vorjahre in die vorderste Spitzengruppe aller
deutschen Gaue stellten. Trotzdem wurden diese
Ergebnisse durch die bisherigen Sammlungen im
Rahmen des Winterhilfswerkes 1940/41 noch be¬
deutend übertroffen. Diese Tatsache spricht eine
eherne Sprache, vor der jedes Greuelgekrächze ver¬
logener Feindpropagandisten verstummen muß.
Diese kurze übersicht der Arbeit der Partei im
Kriege würde eine nicht entschuldbare Lücke auf¬
weisen, wenn nicht auch wenigstens ein paar Worte
über die Arbeit der Umsiedlung der Süd¬
tiroler Volksgenossen gesagt würden. Diese
Umsiedlung ist für den Gau Tirol=Vorarlberg wohl
das gewaltigste Kriegsproblem, an
dessen Lösung der Kreis Innsbruck mit der Gau¬
hauptstadt Innsbruck seinen besonderen Anteil hat.
In Innsbruck betreten ja unsere Volksgenossen,
die aus der alten Heimat zu uns kommen, zum
erstenmal den Boden des großen Vaterlandes aller
Deutschen. Hier hat ihnen die NSDAP, voran der
Gauleiter mit seinen Mitarbeitern, alle Wege
geebnet, um ihnen den Eintritt in die neue und
größere Heimat so angenehm wie nur möglich zu
machen. Frei von einer langwierigen Formalistik
erhält jeder Umsiedler hier raschestens das, was
ihm zu allererst vonnöten ist. Er wird gesundheit¬
lich betreut, erhält Unterkunft und Verpflegung,
wird in den staatsbürgerlichen Verband des Rei¬
ches aufgenommen und in den Arbeitseinsatz ver¬
mittelt. Schier unlösbar schien am Beginn der
Südtiroler Umsiedlung das Problem der Woh¬
nungsbeschaffung. Nationalsozialistische
Tatkraft ist aber mit allen Schwierigkeiten fertig
geworden. In der Gauhauptstadt Innsbruck
allein wurden über 5000 Wohnungen für Umsiedler
in kürzester Zeit geplant, in Angriff genommen
und die Fragen der Beschaffung von Material und
Arbeitskräften dank der Hilfsbereitschaft der
Reichsstellen gelöst. Viele Hunderte dieser Woh¬
nungen sind heute schon die neue Heimstätte der
Südtiroler Kameraden geworden. Der Großteil
ist im Rohbau ganz oder nahezu vollendet, und
noch in diesem Jahre wird die Gesamtzahl der
Neubauten bezugsreif sein. Diese Bauten, die so
wie in Innsbruck in Hall, Telfs und im Stu¬