Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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Von Gaupresseamtsleiter Pg. Pisecky.
In der NSDAP. gilt für die Gesamtheit, wie für
den einzelnen Teil das Führerprinzip. Demzufolge
sind auch die territorialen Glieder der Partei je¬
weils einem Hoheitsträger unterstellt, der, als für
sein Gebiet allein verantwortlich und zur Führung
berufen, die Rechte der Bewegung wahrnimmt und
ausübt.
Tirol=Vorarlberg besitzt ein Flächenausmaß von
13.124 km2 und hat nach den Ergebnissen der gro߬
deutschen Volkszählung vom 17. Mai 1939 eine
Einwohnerzahl von 494.165. An der Spitze des
Gaues Tirol=Vorarlberg der NSDAP. steht Gau¬
leiter Franz Hofer.
Nach der Heimkehr der Ostmark in das Gro߬
deutsche Reich war es dringendste Aufgabe der
Partei, die Organisation nach den vorhergehenden
Jahren des Verbotes und Kampfes neu aufzu¬
bauen. Die Bewegung brauchte und braucht eine
lückenlose und eingespielte Organisation, um ihrer
Führungsaufgabe jederzeit gerecht werden zu
können. Es kann festgestellt werden, daß der or¬
ganisatorische Aufbau der NSDAP. im Gau Tirol¬
Vorarlberg nicht nur seit längerer Zeit vollendet
ist, sondern bereits seine Belastungsprobe bestan¬
den hat. Dies Letztere gilt, insbesonders im Bezug
auf die Aufgaben, die mit Beginn des Krieges der
Partei als Trägerin und Gestalterin der „Inneren
Front“ gestellt wurden. Trotzdem ein hoher Pro¬
zentsatz der Politischen Leiter des Gaues Dienst
in der Wehrmacht Großdeutschlands tun, konnte
die Partei allen Anforderungen, die an sie gestellt
wurden, bisher vollauf gerecht werden. Daß dies
auch in Zukunft so sein wird, dafür ist nicht
so sehr die Zahl der einsatzbereiten Parteigenossen,
sondern die kameradschaftliche Verbundenheit, die
zwischen dem Gauleiter und seinen Politischen
Leiter=Korps seit jeher besteht, sicherste Gewähr.
Das Gebiet des Gaues ist in folgende 10 Kreise
aufgeteilt: Kitzbühel, Kufstein, Schwaz, Innsbruck
(Stadt und Land), Imst, Landeck, Reutte, Bludenz,
Dornbirn und Bregenz.
In den insgesamt 339 Gemeinden des Gaues
bestehen 335 Ortsgruppen mit 752 Zellen und
4302 Blocks. Die Organisation der SA., der
des NSKK. und des NSFK., sowie der HJ. folgt
gebietlich derselben Einteilung wie die territoriale
Gliederung der NSDAP. An Gliederungen be¬
stehen eine SA.=Gebirgsjägerbrigade sowie je eine
= NSKK.= und NSFK.=Standarte.
Im Rahmen der Bewegung arbeiten die Deutsche
Arbeitsfront und die NSV. Die DAF. konnte be¬
reits im Jahre 1939 fast 116.000 Mitglieder ver¬
zeichnen. Diese Zahl entspricht rund 22.5% der
Gesamtbevölkerung. Die verschiedenen Sozial¬
werke der NSV. arbeiten überall mit ihren Dienst¬
stellen, die als dichtes Netz über Tirol=Vorarlberg
gebreitet sind.
Der Forderung nach einheitlicher Leitung und
Ausrichtung aller in der Bewegung arbeitenden
Stellen entspricht die Regelung, daß die Leiter
des Organisations= Personal=, Propaganda=,
Presse= und Schulungsamtes zugleich auch die mit
der Wahrung der fachlich gleichgearteten Fragen
beauftragten Stellen der DAF., der NSV. sowie
der angeschlossenen Verbände als Beauftragte des
Gauleiters leiten. Die zur Durchführung der fach¬
lichen Arbeiten betrauten Parteigenossen unter¬
stehen den Weisungen der genannten Führungs¬
ämter.
Einen erhöhten moralischen und materiellen Ein¬
satz der Partei im Gau Tirol=Vorarlberg erfordert
die Umsiedlung der Volksgenossen aus Südtirol.
Es ist selbstverständlich, daß die rund 200.000 Brü¬
der und Schwestern, denen ihr Volkstum über alles
steht, und die in dem Gefühl in Großdeutschlands
größter Zeit auch in den Reihen der Nation ar¬
beiten und kämpfen zu müssen, sich zum Reiche be¬
kannten und sich damit dafür entschieden, die
Heimat ihrer Väter zu verlassen, ganz besonders
in unserem Gau auf jede mögliche kameradschaft¬
liche und stammesbrüderliche Hilfe bauen können.
Gewinnt doch Großdeutschland mit diesen Volks¬
genossen einen deutschen Stamm zurück, der Ein¬
satzfreudigkeit und Opfermut zu jeder Zeit un¬
zweideutig bewiesen hat. Im Einvernehmen mit
dem Reichskommissar für die Festigung deutschen
Volkstums, Reichsführer ¼ Heinrich Himmler,
hat Gauleiter Hofer in Innsbruck die Dienst¬
stelle „Umsiedlung Südtirol“ errichtet, die aufs
engste mit der von den Reichsstellen eingerichteten