Zur Geschichte der RSDAD. in Innsbruck Von Gaupresseamtsleiter Pg. Franz Pisecky. Die am 24. April 1921 durchgeführte Abstimmung über den Anschluß an das Deutsche Reich im Lande Tirol ergab 98.5 Prozent aller abgegebenen Stim¬ men für den Anschluß. Als am 10. April 1938 der ostmärkische Stamm aufgerufen war, die nunmehr endgültig vollzogene Vereinigung unserer engeren Heimat mit dem Neiche mit dem Ja zu besiegeln, ergab der Wahlgang in Tirol 99.27 Prozent. Aus dieser Gegenüberstellung ist ersichtlich, daß die Volksgenossen in unserem Gau und, wie Einzeler¬ gebnisse beweisen, allen voran die der heutigen Gau¬ hauptstadt Innsbruck, seit jeher die Heimkehr in das Reich mit heißem Herzen ersehnten. Freilich war es aber ein weiter Weg, der die großdeutsch eingestellten Volksgenossen zur Erkenntnis der nationalsozialisti¬ schen Weltanschauung führte und führt. Diese Ar¬ beit war und ist auch bei uns Aufgabe des vom Führer geschaffenen Werkzeuges der Bewegung, der NöDAP. Bereits im Jahre 1933 konnte die Nationalsoziali¬ stische Arbeiterpartei bei den Gemeinderatswahlen in Innsbruck ein Mandat erringen. 1931 erhielt die NODAP. in Innsbruck 1196 Stimmen von ins¬ gesamt 29.301 abgegebenen und ging damit ohne Mandat aus. Das stürmische Wachsen der Anhän¬ gerschaft der Bewegung Adolf Hitlers brachte auch hier die Gegner nicht nur mit ihren demokratischen Mitteln, sondern auch mit solchen der Gewalt auf den Plan. Als die NöDAP. im Mai 1932 ihre erste Versammlung in dem heute eingemeindeten Hötting im sozialdemokratischen Verkehrslokal „Bä¬ ren“ angesetzt hatte, machte rotes Untermenschentum im Solde marxistischer und damit auch der demokra¬ tischen Parteien den Versuch, den Vormarsch der NODAP. in Blut zu ersticken. Daß es anders kam, ist dem Einsatz jener Nationalsozialisten zu danken, die gegen eine vielfache Übermacht Sieger blieben und den Platz behaupteten. Allerdings wurde dieser Sieg mit dem Leben unseres SA.-Kameraden Sil¬ vester Fink, der an diesem Tage als erster Blutzeuge der Bewegung im Gau Tirol-Vorarlberg fiel und mit Dutzenden von schwerer und leichter Verletzten bezahlt. Der Bann aber war nun erst recht gebrochen und mit unwiderstehlicher Gewalt riß die braune Lawine Bresche um Bresche im Gefüge der Gegner. Der 23. April 1933, der in Innsbruck wiederum Ergänzungswahlen zum Gemeinderat brachte, stellte dies unter Beweis. Die NöDAP. konnte auf ihre Liste 15.001 von insgesamt 36.429 Stimmen oder 41 Prozent aller abgegebenen vereinigen und er¬ hielt von zwanzig zur Vergebung gelangenden Man¬ daten neun. Die Sozialdemokraten und die Tiroler Volkspartei landeten geschlagen im Hintertreffen, während die Splittergruppen, die glaubten, noch einmal eine Kanditatur aufrechterhalten zu müssen, durch diesen Wahlgang praktisch ausgelöscht wurden. Nach diesen Wahlen von Innsbruck hatte der Gegner die klare Erkenntnis gewinnen müssen, daß das Volk den alten demokratischen Parteien das Urteil gesprochen habe und den Spruch bei den bereits angesetzten Landtagswahlen noch verschär¬ fen werde. Anstatt nun dieser urteilenden Gerechtig¬ keit der Volkesstimme ihr Recht zu lassen, griffen die Vertreter des damaligen Systems zu Gewalt und Verfassungsbruch. Man verbot die Wahlen, man verbot unsere Kundgebungen, man verbot schließlich am 19. Juni 1933 die NöDAP. und alle ihre Gliederungen. In den nun folgenden fünf Jahren des schweren Verbotskampfes hat Innsbruck bewiesen, daß die Volksgenossen dieser Stadt mit der diesem deut¬ schen Stamm im „Land in den Bergen“ eigenen Zähigkeit und Tapferkeit für ihre Überzeugung ein¬ zutreten bereit sind. In Innsbruck geschah, die in der an kühnen Taten bestimmt nicht armen Ge¬ schichte des Kampfes in der Ostmark kühnste Tat, die Befreiung unseres Gauleiters Hofer aus dem Innsbrucker Landesgerichtsgefängnis. Im Laufe der Juliereignisse mußten unsere unver¬ geßlichen Kameraden und Mitkämpfer Pg. Hono¬ michl und Friedrich Wurnig ihren Einsatz mit dem höchsten Opfer, der Hingabe ihres Lebens, krönen. Aus dem Beispiel dieser beiden sowie der anderen Toten, die in diesem Gau für Volk und Führer ihr Leben ließen, Wunden erlitten, Kerker und Verfol¬ gung erduldeten, wuchs die Kraft der übrigen Kame¬ raden und Volksgenossen zum Durchhalten im Kampf bis zum glücklichen Ende. Wenn Schuschnigg gerade nach Innsbruck kam, um hier seinen beabsichtigten Wahlschwindel anzukünden und dabei das Wort ge¬ brauchte: „Mander, es ist Zeit“, so erhielt er wenige Tage darauf am 11. März 1938 eine deutsche und tirolerische Antwort. An diesem Tage hatte die Geduld der gequälten Volksgenossen ihr Ende erreicht und Innsbruck, die nunmehrige Gauhauptstadt, wird für alle kommenden Zeiten stolz darauf sein, daß die nationalsozialistische Bewegung an diesem Tage zu¬ erst in der Ostmark tatsächlich das Ende des Schusch¬ nigg-Systems erzwungen und die staatliche Macht¬ position eingenommen hat. Den Volksgenossen der Gauhauptstadt Innsbruck soll der durchgestandene Kampf der Vergangenheit Ansporn zu rastlosem Einsatz für alle Zukunft sein. Fahnenträgerin auf dem Marsch in diese Zukunft wird hier wie überall die Bewegung, das ist die NöDAP., sein. 15