Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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Bedingungen für Lieferung elektrischen Stromes.
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IV. Hotels, Cafes und Wirt¬
schaften.
a) Hotels= oder Pensions=Wirtschafts¬
räume aller Art (Speisesäle und Re¬
staurationslokale, Lese=, Rauch= und
Spielzimmer, Gänge, Treppen u. Klo¬
sets, Bade=, Putz= und Bodenräume,
Vorratsräume, Dachboden, Kühl¬
räume, Aufzüge)... „ 1.90
b) Jahres=Fremdenzimmer (mindestens
der vierte Teil aller in den Fremden¬
zimmern installierten Kerzen gilt als
ganzjährig) " 1.30
c) Saisonzimmer " 1.—
d) Bier= und Weinwirtschaften, welche
bis zur gesetzlichen Sperrstunde geöff¬
net sind „ 2.—
e) Für Wirtschaftsgärten, Veranden,
Extrazimmer, Säle, von Anfang
April bis Ende September „ —.60
1) Cafewirtschaften:
a) Sämtliche Räume täglich in Be¬
nützung und mit Lizenz zum Offen¬
halten über die gesetzliche Sperr¬
stunde „ 2.35
b) Ein Teil der Räume nur zeitweise
in Benützung, sonst wie vor „ 2.20
c) Wie bei a), jedoch nur bis 1 Uhr
nachts „ 2.—
V. Kasernen und Reitbahnen „ 1.20
VI. Stallungen „ 1.60
VII. Bogenlampen.
a) Für Schaufenster mit Brenndauer
bis Geschäftsschluß, pro Kilowatt u.
Jahr „130.—
b) Für Innenbeleuchtung, Platzbeleuch¬
tung, Cafés, Restaurants und Hotels
pro Kilowatt und Jahr „330.—
c) Wie bei b), jedoch nur vom 1. April
bis 1. Oktober in Betrieb, pro Kilo¬
watt und Saison „180.—
Die Einreihung der Lampen in die oben an¬
geführten Klassen erfolgt durch die Direktion des
E. W. J. und wird hierüber ein Pauschalüberein¬
kommen doppelt ausgefertigt. Einwendungen da¬
gegen sind binnen 8 Tagen nach Erhalt des Ueber¬
einkommens im Wege der Direktion beim Verwal¬
tungsrat des E. W. J. schriftlich einzureichen.
Bei Umschaltungen (Wechselschaltungen), wo stets
nur eine Lampengruppe brennen kann, wird nur
die höhere Lampengruppe berechnet. Diese Berech¬
nung tritt jedoch nur dann ein, wenn alle zur
Wechselschaltung gehörigen Lampenstellen sich in ein
und demselben Raume befinden. Befinden sich die
Lampenstellen in verschiedenen Räumen, so wird jede
derselben in Rechnung gestellt.
In Erleichterung der bestehenden Vertragsbestim¬
mungen ist bis auf weiteres der Stromabnehmer
in der beliebigen Verwendung der pauschalierten Ge¬
samtkerzenzahl innerhalb derselben Tarifklasse nur
dahin beschränkt, daß er nicht mehr Glühlampen
mit 25 oder noch höherer Kerzenstärke a 3.5 Watt
verwenden darf, als im Pauschalvertrage ange¬
führt sind, und daß alle stromführenden Stellen mit
anrechenbaren Glühlampen von wenigstens 5 N. K.
à 3.5 Watt besteckt bleiben müssen.
Wird die Tarifklasse 1a einem Pauschalüber¬
einkommen zu Grunde gelegt, so muß die ursprüng¬
liche Austeilung der Lampen jedenfalls so sein, daß
die Pflichtbeleuchtung von 16 Kerzen à 3.5 Watt
in jedem Zimmer vorhanden ist. Bei Anwendung
dreiarmiger Luster à 5 N.=K. ist der Beleuchtungs¬
pflicht genügt und werden dann nur 15 Kerzen an¬
gerechnet.
Werden bei der Kontrolle in einem Raume
Fassungen ohne Glühlampen oder leere Wandan¬
schlußdosen angetroffen, so wird jede Lampenstelle
für sich mit derjenigen Kerzenzahl in Anrechnung
gebracht, für welche sie laut Vertrag pauschaliert
ist, zum mindesten aber mit 5 N. K. à 3.5 Watt.
Auf alle Fälle werden solche leere Lampenstellen oder
Anschlußdosen plombiert, wenn sie vom Abnehmer
als nicht benützt angegeben werden.
Die Verwendung von Glühlampen mit einem
größeren Stromverbrauch als 3.5 Watt pro Nor¬
malkerze ist in pauschalierten Anlagen unzulässig.
Bei Verwendung niederwattiger Lampen wird
vorläufig bestimmt, daß alle vorstehend aufge¬
stellten Einheitspreise pro Normalkerze, welche auf
der Verwendung gewöhnlicher Kohlenfadenglüh¬
lampen zu 3.5 Watt Stromverbrauch beruhen, um
ein Drittel ermäßigt werden, wenn der Stromver¬
brauch der fraglichen Glühlampe zwischen 2.2 und
1.5 Watt pro Normalkerze liegt und auf die Hälfte,
wenn derselbe unter 1.5 Watt pro Normalkerze be¬
trägt.
Ausdrücklich bemerkt sei, daß die in la für
die Anwendung des Kronentarifes bedungene Mi¬
nimalbeleuchtung eines jeden Zimmers mit 16 Nor¬
malkerzen als eine ausbedungene Mindestbe¬
zahlung (16 mal 1 Krone) aufzufassen ist.
Bei Anwendung von 16kerzigen Lampen einer
neuen Type würde also trotz des geringeren Strom¬
verbrauches pro Zimmer Kr. 16.— nach wie vor
in Anrechnung gebracht werden müssen; wohl aber
ist der Abnehmer berechtigt, sein Licht bis auf 32
N. K. bei Aufrechterhaltung eines Pauschales von
Kr. 16.— zu verbessern, wenn der Wattverbrauch
der neuen Lampe weniger als 1.5 Watt pro Nor¬
malkerze beträgt.
Für Beleuchtungen über die Pflichtgrenze von
16 N. K. in den Zimmern der Privatwohnungen
und für alle übrigen Pauschalklassen wird der Vor¬
teil der Verringerung des Strompauschales um ein
Drittel bzw. um die Hälfte für diese neuen Lampen
ohne Rücksicht auf deren Kerzenzahl frei zuge¬
standen.
Für Einheitslichtquellen von 400 Watt aufwärts
(als Ersatz für Bogenlampen), gilt der Glühlampen¬
tarif § 9 A., wobei für die festgelegten Pauschal¬
Einheitspreise ein Strombezug von je 3 Watt ein¬
geräumt wird.
B. Kraftpauschale.
Strom wird zu den im § 6 unter „Kraft“ an¬
geführten Verwendungsarten nach Pauschalverrech¬
nung je nach Lage und Größe der Anlage
mit 120, 160 oder 2200 Volt Spannung, sowohl
für beschränkte Benützung als auch für unbeschränkte
Benützungszeit abgegeben.
Mit Rücksicht auf die teilweise einphasige Aus¬
führung und die verschiedene Spannung des Leitungs¬
netzes ist von Fall zu Fall eine vorherige Anfrage
über die Ausführungsart des Motors beim Werke
notwendig.
Die Aufstellung des Pauschalvertrages geschieht
auf Grund des an der Anschlußstelle gemessenen
Höchstverbrauches an Strom, wobei als kommer¬
zielle Einheit des Stromverbrauches für Kraft, die
„elektrische Pferdestärke“ 1 PS. = 0.736 KW. fest¬
gelegt und demnach jede pauschalweise bezogene
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