Innsbruck in Zahlen Naturverhältnisse und Bevölkerung Mitgeteilt vom Statistischen Amt der Stadt Innsbruck I. Stadtgebiet Die geographische Lage von Innsbruck ist — be¬ zogen auf den südlichen Turm der St.-Jakobs-Pfarr- kirche — 47°16T1” nördlicher Breite und llli23’55” östlicher Länge von Greenwich. Die mittlere Ortszeit von Innsbruck geht der mitteleuropäischen Zeit (1 Stunde vor Greenwich) um ca. 14 Minuten nach. Die mittlere Seehöhe des bebauten Stadtgebietes be¬ trägt 575 m über dem Adriatischen Meer. Der höchste Punkt des Stadtgebietes ist der Kleine Solstein mit 2641 m, der tiefste Punkt befindet sich am Inn, an der Grenze zwischen der Katastralgemeinde Amras und der Nachbargemeinde Ampaß, und beträgt 564 m. Das Stadtgebiet hat einen Umfang von rund 68 km bei einem Flächeninhalt von 10.175 ha. Die größte lineare Ausdehnung hat die Stadt in nordsüdlicher Richtung, und zwar 17,5 km. Der nördlichste Punkt des Stadt¬ gebietes ist nur 7 Vz km von der Grenze Bayerns ent¬ fernt. Nach dem Grundsteuerkataster gliedert sich das Stadtgebiet von Innsbruck wie folgt: Prozent Ackerland ■ • .. 7,1 Wiesen . 13,6 Gärten . 2,8 Weiden .. 3,2 Alpines Grünland . 5,1 Wald . 36,7 Bauflächen . 2,7 Unproduktives Land (Ödland). 24,8 Sonstige Flächen (Straßen, Plätze, Friedhöfe, Gewässer usw.) .. 4,0 100,0 Ungefähr ein Viertel des Stadtgebietes ist in städti¬ schem Besitz. II. Naturverhältnisse 1. Meteorologische Beobachtungen Beobachtungsstelle: Institut für Meteoro¬ logie und Geophysik der Universität Innsbruck, Schöpfstraße 41. Beobachtungsreihe: seit 1906. Luftdruck (reduziert): Das langjährige Jahresmittel beträgt 711,46 mm. Das absolute Maximum wurde am 27. Jänner 1932 registriert und betrug 731,9 mm, das absolute Minimum von 682,3 mm war am 7. März 1917. • Lufttemperatur: Die mittlere Jahrestemperatur be¬ trägt 8,5° C. Das höchste Jahresmittel wurde in den Jahren 1947 und 1951 mit je 9,5° C errechnet, das tiefste Jahresmittel ergab sich im Jahre 1940 mit 7,3° C. Der bisher höchste gemessene Wert (absolutes Maximum) von 37,0° C wurde am 10. August 1923 registriert, die tiefste Temperatur am 11. Februar 1956 mit —26,9° C. Der wärmste Monat ist im Durchschnitt der Juli (Monatsmittel 17,69 C), der kälteste der Jän¬ ner (Monatsmittel —2,7° C). Das Jahr hat durch¬ schnittlich 112 Frosttage (Temperaturminimum kleiner als 0° C), 27 Eistage (Temperaturmaximum kleiner als 0° C), 57 Sommertage (Temperaturmaximum größer oder gleich 25° C) und 13 Tropentage (Temperatur¬ maximum größer oder gleich 30" C). Sonnenschein: Auf Grund seiner geographischen Breite hätte Innsbruck eine astronomische Sonnen¬ scheindauer von 4468 Stunden pro Jahr. Durch die Berge wird diese Zahl jedoch um rund V« verringert, so daß sich eine effektiv mögliche Sonnenscheindauer von 3716 Stunden jährlich ergibt. Durch die Bewöl¬ kung wird auch dieser Wert nie erreicht. Das Jahr mit der bisher größten Sonnenscheindauer war das Jahr 1921 mit 2028 Stunden Sonnenschein, das sind 55 Prozent der effektiv möglichen Dauer, das bisher sonnenärmste Jahr war das Jahr 1912 mit nur 1342 Stunden Sonnenschein, das sind lediglich 36°/o der effektiv möglichen Dauer. Nimmt man den Monat als Bezugsgröße, so bekommt man noch größere Abwei¬ chungen. Einem Monat mit 76"/o der effektiv mög¬ lichen Dauer (März 1953) steht ein solcher mit nur 14°/o (Dezember 1906) gegenüber. Als langjähriges Jahresmittel ergibt sich eine Sonnenscheindauer von 1728,3 Stunden, das sind 46,5% der effektiv möglichen Dauer. Demgegenüber ergibt sich als mittlere Zahl der Tage ohne Sonne ein Wert von 58,1 Tagen pro Jahr. Bewölkung: Die Bewölkung (in Prozent der bedeck¬ ten Himmelsfläche) und die Sonnenscheindauer (in Prozent der astronomisch möglichen) ergänzen sich an¬ nähernd auf 100 Prozent. Das jährliche Bewölkungs¬ mittel, berechnet aus den täglichen 3 Schätzungen, er¬ gibt den Bewölkungsgrad 6,1 (Zehntel der sichtbaren Himmelsfläche). Ein Tag mit einem Bewölkungsmittel bis zu 2,0 wird als heiterer Tag bezeichnet. Solche Tage gibt es durchschnittlich 54 pro Jahr. Beträgt das Bewölkungsmittel über 8,0, so wird der Tag als trüber Tag bezeichnet. Das Jahr hat im Durchschnitt mehr als doppelt soviel trübe Tage (127) als heitere (54). Die Werte bewegen sich bei den heiteren Tagen zwi¬ schen 30 und 86 und bei den trüben Tagen zwischen 90 und 161 Tagen. Niederschlag: Die durchschnittliche jährliche Nieder¬ schlagsmenge beträgt 843 Millimeter. Bisheriges Maxi¬ mum: 1211 mm im Jahre 1954; Minimum: 635 mm im Jahre 1938. Die größte Niederschlagsmenge an einem Tag fiel am 6. Jänner 1916 mit 89 mm. Der nieder¬ schlagsreichste Monat ist der Juli, gefolgt vom August, die trockensten Monate sind der März und der Februar. Die durchschnittliche Zahl der Tage mit Niederschlag pro Jahr ist 170. Die beiden Jahre 1952 und 1954 wei¬ sen mit je 203 Niederschlagstagen ein Maximum, das Jahr 1918 mit 142 ein Minimum an Niederschlagstagen auf. 72% aller Niederschlagstage sind Tage mit Regen, 18% sind Tage mit Schneefall und 10% Tage mit. Regenschnee. — Im Mittel gibt es pro Jahr nur rund 1 Hageltag. — Die durchschnittliche jährliche Neu¬ schneehöhe ist 140 cm (Reihe 1931—1960). Am meisten Schnee fiel während dieser Reihe im Jahre 1952 (297 cm), am wenigsten 1934 (nur 38 cm). Die Streu¬ ung ist im allgemeinen aber nicht so groß, wie diese Extremwerte vermuten lassen: bei der Hälfte aller Jahre bewegen sich die Neuschneehöhen nur zwischen 100 und 160 cm! Die größte Schneedeckenwahrschein¬ lichkeit liegt um den 16. Jänner herum. — Pro Jahr gibt es im Mittel 23 Gewitter (Maximum 36, Mini¬ mum 10). Windverhältnisse: Entgegen der von Laien vielfach geäußerten Meinung, die Innsbruck unberechtigter¬ weise als „Windloch“ bezeichnet, muß festgestellt wer-