Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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I
Chronik und Statistik
13
15. Jahrhunderts zu einem Turm ausgebaut und später-
erweitert. Im 16. Jahrhundert besaß diese „Weiher¬
burg“ längere Zeit die Familie der Philippine Welser.
Die weitläufigen Parkanlagen um die Villa Bianca, wo
sich auch eine sehenswerte Vogelwarte befindet, eig¬
nen sich für kürzere, schattige Spaziergänge.
Tummelplatz (beim Schloß Amibras)
Einstiger Pferdetummelplatz, heute Erinnerungsstätte
für die in den beiden Weltkriegen und in früheren
Tiroler Kämpfen Gefallenen.
Hochhaus (Salurner Straße 11)
Vom Hochhaus-Cafe, in nächster Nähe des Hauptbahn¬
hofes, bietet sich ein prächtiger überblick über die
Stadt und Umgebung von Innsbruck.
Standbild Walthers von der Vogelweide (im Innpark)
Von Niggl gegossen, ursprünglich für das National¬
museum in München bestimmt, wurde es 1877 auf¬
gestellt.
Kirchen
Hof- oder Franziskanerkirche (am Anfang der Uni¬
versitätsstraße)
Baubeginn 1553, enthält das Grabmal Kaiser Maxi¬
milians I. (gest. 1519, die Gebeine ruhen in Wiener-
Neustadt) mit den berühmten 28 überlebensgroßen
Erzstandbildern (die sogenannten „Schwarzen Man¬
der“), seit 1823 auch das Grab Andreas Hofers (die
Gebeine wurden aus Mantua, wo er 1810 erschossen
wurde, überführt). Silberne Kapelle mit den Grab-
mälern Erzherzog Ferdinand II. und der Philippine
Welser.
St.-Jakobs-Pfarrkirche (Pfarrplatz)
Bau 1724 vollendet, Deckeniresken und Stukkaturen
von dem Münchner Künsüerbrüderpaar Cosmas Da¬
mian und Ägid Asam. Mariahilfbild am Hochaltar
von .Lukas Cranach. Grabdenkmal des Tiroler Landes¬
fürsten Erzherzog Maximilian des Deutschmeisters
(gest. 1618). Nach schwerer Bombenbeschädigung wie¬
derhergestellt 1946 bis 1930.
Spitalskirche (Maria-Theresien-Straße)
Erbaut 1700, am linken Seitenaltar ein spätgotisches,
schwarzes Kruzifix (um 1500).
Servitenkirehe (Maria-Theresien-Straße)
1620 erbaut, nach Bombenbeschädigung mit Decken¬
fresken von Hans Andre 1947 wiederhergestellt.
Stiftskirche Wiltcn (Klostergasse)
(mit angebautem Prümonstratenserstift). 1651 bis 1665
erbaut. Nach schweren Bombenschäden 1952 wieder-
hergestellt.
Pfarrkirche Wilten (Pastorstraße)
1751 bis 1755 erbaut, schönste Rokokokirche Tirols,
Deckenfresken von Matthias Gindter aus Augsburg.
Jesuitenkirche (Universitätsstraße)
1627 bis 1635 erbaut, nach schweren Bombenschäden
1953 wiederhergestellt.
Johanneskirche (Lnnrain)
1729 bis 1735 erbaut, mit Deckengemälden des be¬
kannten Tiroler Malers Josef Schöpf .(1794).
Kapuzinerkirche mit Kloster (Kaiserjägerstraße)
Erzherzog Ferdinand H. gründete 1-593 das Kapuziner-
kloster, die Kirche wurde 1594 geweiht. In einer Sei¬
tenkapelle die stillende Madonna von Lukas Cranach
(1629 aus dem Kloster Straubing übertragen). Über
der Sakristei drie „Einsiedelei“ Erzherzog Maximilian
des Deutschmeisters (gestorben 1618).
Mariahilfkirche (Mariahilfstraße)
Der Bau dieser Kirche war von den Tiroler Ständen
im Jahre 1647 zur Abwendung der drohenden Kriegs¬
gefahr gelobt und 1648 bis 1649 ausgeführt worden.
Die Deckenfresken schuf 1689 Kaspar Waldmann.
Alte Höttinger Kirche (Schulgasse)
In aussichtsreicher Lage über Hötting, bereits 1286
erwähnt. Die seit der Vollendung der neuen Pfarr¬
kirche (1911) außer Verwendung stehende Kirche war
rasch verfallen, aber 1951 gründlich restauriert worden.
Museen und Kulturstätten
Schloß Ambras (bei Amras)
Reichhaltige Sammlungen an Waffen, Prunkrüstun¬
gen und allerlei Kuriositäten, begründet von Erzher¬
zog Ferdinand II. (gest. 1595). Das im obersten Stock¬
werk des Schlosses untergebrachte Tiroler Kaiser¬
schützenmuseum enthält eine Reihe von Erinnerungs¬
stücken an die Verteidigung Tirols durch -die drei ein¬
heimischen Kaiserschützenregimenter, den- Tiroler
Landsturm und die Standschützen.
Berg-Isel-Museum (Berg Isel)
Erinnerungsstücke aus den Freiheitskämpfen (1796 bis
1809, 1848 bis 1866 und aus dem Weltkrieg 1914 bis
1918). Besonders reiche Porträtsammlung von an den
Kämpfen beteiligten Persönlichkeiten. Angeschlossen
das Museum der Tiroler Kaiserjägerregimenter, Hel-
denlbuch der in den beiden Weltkriegen gefallenen
Tiroler. Heldengedächtniskapelle (Bronzerelief von
Bildhauer Piffrader, Holzkreuz von Bachlechner).
Landesmuseum Ferdinandeum (Museumstraße 13)
Begründet 1823, das größte österreichische Proivinz-
museum mit einer reichen prähistorischen Sammlung
und einer (besonders durch Legate) auch an Bildern
erstklassiger (altdeutscher, italienischer, französischer
u. a.) Meister ausgestatteten Gemäldegalerie.
Tiroler Volkskunstmuseum (Universitätsstraße Nr. 2,
neben der Hofkirche)
Das größte deutsche Heimatmuseum mit zahlreichen
Bauernstuben des 15. bis 18. Jahrhunderts und einer
Sammlung sämtlicher echten Trachten des Landes.
Rundgemälde der Schlacht am Berg Isel (neben der
Hungerburgbahn-Talstation)
Gibt ein anschauliches Bild vom Tiroler Freiheits¬
kampf des Jahres 1809.
Kunstpavillon (im Hofgarten)
Ausstellung moderner Künstler.
Universitätsbibliothek (lnnrain 50)
mit großem öffentlichem Lesesaal. Die Bibliothek be¬
sitzt über 1000 Handschriften (zumeist aus dem Mit¬
telalter), zirka 1600 Wiegendrucke und über 400.000
Bände.
Landestheater (Rennweg)
Ganzjährig geöffnete Bühne für Opern, Operetten und
Schauspiele.
Landesregierungsarchiv (Herrengasse 1)
Größtes österreichisches Provinzarchiv.
österreichisch-Amerikanische Gesellschaft
vormalg Amerika-Haus, Anichstraße 2
Gedenktafeln
Nikolaus Haidl. Burgriese zur Zeit Sigismunds von Tirol,
Ende des 15. Jahrhunderts, Marmortafel mit Bildnis
aus Sandstein am Haus Hofgasse 12. Sein Skelett be¬
findet sich in der Sammlung des hiesigen Anatomi¬
schen Institutes.
Gregor Löffler. Glockengießer aus dem 16. Jahrhundert,
auf der Nordseite des Hauses Leopoldstraße 53. Auf
dem Sockel mit Inschrift steht eine Glocke.
Künstlerfamilie Gumpp. Die bedeutendsten barocken
Baumeister Innsbrucks im 17. und 18. Jahrhundert ge¬
hörten ihr an. Am Wohnhaus in der Kiebachgasse 16.
Prinz Karl Philipp von der Pfalz-Neuburg. Gubernator
der österreichischen Vorlande (von 1704 b's 1717), wo¬
zu auch Tirol gehörte. An der Nordseite des Löwen-