Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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Die Feuer=Telegrarhen, =Telephon= und Melde=Anlagen der Stadt Innsbruck.
224
Telfes
Thaur
Tulfes
Vill
Völs
Volderbad
17.4 km
8.4 „
12.1 „
5.6 „
6.6 „
4 K 40 h
2 „ — „
4 „80 „
1 „ 60 „
1 „80 „
6 „80 „
Weyerburg 1.4 km — K 60 h
Zirl 12.0 . . .. 4 „ 40 „
Diese Gebühren verstehen sich bei Tag und sind für
Botengänge bei Nacht d. i. zwischen. 8 Uhr abends und
6 Uhr früh noch 50% der vorstehenden Taxe zu ent¬
richten.
Die Feuertelegraphen=, =Telephon= und =Welde=Anlage
der Stadt Unnsbruck.
Im verflossenen Jahre 1903 wurde in Innsbruck
mit der Herstellung einer neuen Feuermelde=Telegra¬
phen= und Telephonanlage begonnen und soll diese,
wenn sie im Laufe einiger Jahre ausgebaut sein wird,
jedwede Feuermeldung vom Stadtturm, wie sie bisher
gebräuchlich war, er paren.
Die ganze Einrichtung gliedert sich in drei Gruppen:
Die 1. Gruppe besteht in Sprechapparaten, die in
der Wohnung des Branddirektors, der Kompagnie=Kom¬
mandanten der Feuerwehr und in wichtigen Objekten
untergebracht sind.
Diese Einrichtung soll ermöglichen, die gesamte
Kommandantschaft sofort von einem Schadenfeuer und
dessen näheren Details zu unterrichten und eine Ver¬
ständigung aller mit solchen Apparaten ausgestatteter
Objekte und Wohnungen untereinander zu bewirken.
Diese Stationen stehen direkte mit der Feuertele¬
phon=Zentrale (Feuerwache) im 2. Hof des Rathauses
(Hauptfeuerhaus), in Verbindung.
Feuer-Telephon Stationen.
1. Zentralstation der ständigen Feuerwache im neuen
Rathaus, II. Hof links. 4
2. Station im Feuerhause zu Dreiheiligen, Grill¬
parzerstraße Nr. 11.
3. Station im Feuerhause in St. Nikolaus, Turnus¬
Vereinshaus, Innstraße 2.
4. Station im Wachzimmer der städt. Sicherheits¬
wache, neues Rathaus, I. Hof links.
5. Station in der Polizei=Expositur auf dem Saggen,
Ausstellungshalle, Viaduktstraße.
6. Station in der Polizei=Expositur, Innstr. Nr 39.
7. Station beim Bürgermeister, Maria Theresien¬
straße Nr. 7.
8. Station beim Branddirektor der freiw. Feuerwehr,
Marktgraben Nr. 12.
9. Station beim Magazinsverwalter, St. Nikolaus¬
gasse Nr. 11.
10. Station beim Kommandanten der ersten Kompagnie,
Maria Theresienstraße 20.
11. Station beim Kommandanten der zweiten Kom¬
pagnie, Mariahilferstraße Nr. 36.
12. Station beim Kommandanten der dritten Kom¬
pagnie, Höttingerau Nr. 23.
13. Station beim Kommandanten der vierten Kom¬
pagnie, Jahnstraße Nr. 14.
14. Station b. Korpsarzt, Maria Theresienstr. Nr. 21.
15. Station im Stadtturm.
16. Station in der k. u. k. Hofburg.
17. Station im Stadttheater.
18. Station in der großen Infanterie=Kaserne, Uni¬
versitätsstraße Nr. 17.
19. Station am Bahnhof (Inspektionszimmer).
20. Station in der Sparkasse, Erlerstraße Nr. 8.
21. Station beim k. u. k. Platzkommando, Burggraben
Nr. 3.
22. Station in der Zentralstation der Staatstelephon¬
Leitung, Marktgraben Nr. 16.
23. Station im Magazin der Dampfspritze, Innrain
Nr. 32.
24. Station im Turnus=Vereinshaus (Gendarmerie),
Innstraße Nr. 2.
Wenn in einem Hause ein Schadenfeuer ausgebrochen
ist, oder wenn ein solches in der Nachbarschaft bemerkt
wird, soll sofort eine verläßliche Person zu der nächst¬
gelegenen Feuertelephonstation geschickt werden, um von
dort aus die ständige Feuerwache im Hauptfeuerhause
zu verständigen.
Außerdem sind sämtliche Inhaber von Staats=Tele¬
phonstationen berechtigt, unter Verantwortlichkeit des
Inhabers jener Station, von welcher aus die Meldung
erfolgt, die Feuermeldung an die Zentrale der Staats¬
Telephonleitung gelangen zu lassen, welche dieselbe
an die ständige Feuerwehr im Hauptfeuerhause weiter¬
gibt.
Meldung: In der Straße
Hausnummer . . . (eventuell) Stock .. ist ein
Kamin=, Zimmer=, Keller=, Magazin= oder Dachfeuer
ausgebrochen.
Die 2. Gruppe bezweckt eine teilweise Allarmierung
der Feuerwehr und Sanitätsmannschaft. Dazu wurde
das Stadtgebiet in 6 Bezirke eingeteilt, wobei jeder
Bezirk von einer eigenen, von der Feuerwehr=Zentrale
ausgehenden Drahtleitung durchlaufen wird.
Bei bestimmten Feuerw hrmänn rn eines jeden Be¬
zirkes wurden Allarmklingeln angebracht, die an be¬
sagte Drahtleitung angeschlossen sind und ist dadurch
die Möglichkeit geboten, die ständige Feuerwache durch
eine kleine Anzahl Feuerwehrmänner sofort nach Be¬
kanntgabe eines ausgebrochenen Schadenfeuers in dem
Bezirke zu Hilfe zu rufen.
Solche Klingeln sind selbstredend bei Feuerwehr¬
männern angebracht worden, von denen man in Folge
ihres Berufes annehmen kann, daß sie in ihrer Woh¬
nung oder Werkstätte zu treffen sind.
Durch diese Einrichtung soll besonders bezweckt
werden, die allgemeine Allarmierung in nicht wirklich
dringenden Fällen schon heute zu vermeiden.
Die 3. Gruppe endlich ist eine Einrichtung, die sich
in vielen Städten Deutschlands bereits auf das Beste
bewährt hat und besteht darin, daß an gewissen Stra¬
ßenkreuzungspunkten automatische Feuermel¬
der aufgestellt sind. Diese sind in Eisenkästen einge¬
schlossene Apparate, die in der Mitte eine mit Glas
verschlossene, runde Oeffnung zeigen. Wenn diese Glas¬
scheibe eingeschlagen wird, springt ein Metallgriff vor,
welcher mit einer leichten Handwendung (1/ Drehung
nach rechts) ein Zählewerk betätigt, das die Nummer
des betreffenden Apparates in der Zentrale anzeigt.
Solche Melder sind gegenwärtig angebracht:
1. Peterlongo=Haus, Maria Theresienstraße 57.
2. Hentschel=Haus, Bürgerstraße 2.
3. Stadtturm, Herzog Friedrichstraße 21.
4. An der Ecke der Chotek= und Saggenstraße.
5. Claudiaplatz.
Im Laufe des Jahres 1904 werden noch an folgen¬
den Punkten Feuermelder angebracht werden:
6. Beim Hotel Habsburger Hof, Museumstr. 21.
7. In der Nähe der Innbrücke.
8. Knabenschulhaus in St. Nikolaus.