Es braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden, dass der Neuauflage des Adressbuches die grösste Sorgfalt gewidmet wurde und manche Unrichtigkeiten und Mängel, die sich in die erste Auflage eingeschlichen, beseitigt wurden. Der Schwierigkeiten, welchen die Zusammenstellung eines halbwegs verlässlichen Adress¬ buches begegnet, sind aber leider so viele, dass auch diesmal die werkthätige Mithilfe der geehrten Bewohner von Innsbruck und Wilten angerufen werden muss. Die Verlässlichkeit und Genauigkeit des Adressbuches wird ganz bedeutend gewinnen, wenn seitens der Betheiligten auf all¬ fällige Mängel und Unrichtigkeiten rechtzeitig aufmerksam gemacht wird. Leider waren die bezüglichen Bitten der Schriftleitung in den hiesigen Tagesblättern nicht von dem gewünschten Erfolge begleitet. Ganz besonders würde aber die Verlässlichkeit und Genauigkeit des Adressbuches dadurch gewinnen, wenn die geehrten Bewohner die bestehenden Meldevorschriften fleissig beobachten würden und nicht, wie es leider vielfach geschicht, in Verkennung des Zweckes des Meldewesens, in der strengen Handhabung der Meldevorschriften lediglich eine Belästigung der Bürger erblickten. So möge denn die zweite Auflage des Innsbrucker Adress¬ buches ihren zweifachen Zweck glücklich erreichen: ein praktisches Handbüchlein zu sein für den geschäftlichen Verkehr und eine Quelle der Wohlthat für unsere Armen. Möge diese Quelle durch zahlreiche Abnahme von Neujahrs-Entschuldigungen zu einer für den Armenfond der Gemeinden Innsbruck und Wilten reichlich fliessenden werden. Die Armen und Bedürftigen, welche besonders heuer unter der Noth des strengen Winters leiden, werden den Abnehmern gewiss den herzlichsten Dank wissen. Innsbruck, 21. December 1899.