Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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Es braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden, dass
der Neuauflage des Adressbuches die grösste Sorgfalt gewidmet
wurde und manche Unrichtigkeiten und Mängel, die sich in die
erste Auflage eingeschlichen, beseitigt wurden. Der Schwierigkeiten,
welchen die Zusammenstellung eines halbwegs verlässlichen Adress¬
buches begegnet, sind aber leider so viele, dass auch diesmal die
werkthätige Mithilfe der geehrten Bewohner von Innsbruck und
Wilten angerufen werden muss.
Die Verlässlichkeit und Genauigkeit des Adressbuches wird
ganz bedeutend gewinnen, wenn seitens der Betheiligten auf all¬
fällige Mängel und Unrichtigkeiten rechtzeitig aufmerksam gemacht
wird. Leider waren die bezüglichen Bitten der Schriftleitung in
den hiesigen Tagesblättern nicht von dem gewünschten Erfolge
begleitet. Ganz besonders würde aber die Verlässlichkeit und
Genauigkeit des Adressbuches dadurch gewinnen, wenn die geehrten
Bewohner die bestehenden Meldevorschriften fleissig beobachten
würden und nicht, wie es leider vielfach geschicht, in Verkennung
des Zweckes des Meldewesens, in der strengen Handhabung der
Meldevorschriften lediglich eine Belästigung der Bürger erblickten.
So möge denn die zweite Auflage des Innsbrucker Adress¬
buches ihren zweifachen Zweck glücklich erreichen: ein praktisches
Handbüchlein zu sein für den geschäftlichen Verkehr und eine
Quelle der Wohlthat für unsere Armen. Möge diese Quelle durch
zahlreiche Abnahme von Neujahrs-Entschuldigungen zu einer für
den Armenfond der Gemeinden Innsbruck und Wilten reichlich
fliessenden werden. Die Armen und Bedürftigen, welche besonders
heuer unter der Noth des strengen Winters leiden, werden den
Abnehmern gewiss den herzlichsten Dank wissen.
Innsbruck, 21. December 1899.